Frédéric Pajak erhält den Schweizer Grand Prix Literatur 2021

Bern, 14.01.2021 - Der Schweizer Grand Prix Literatur 2021 geht an Frédéric Pajak für sein Gesamtwerk. Mit dem Spezialpreis Vermittlung werden vier Bibliotheken für Blinde, Seh- und Lesebehinderte ausgezeichnet. Gleichzeitig werden die Schweizer Literaturpreise für im vergangenen Jahr erschienene literarische Werke vergeben. Die Preisverleihung findet am 12. Mai 2021 zum Auftakt der Solothurner Literaturtage statt.

Schweizer Grand Prix Literatur 2021 an Frédéric Pajak

Der französisch-schweizerische Autor Frédéric Pajak wurde 1955 in Suresnes bei Paris geboren und lebt heute in Arles. Er ist Schriftsteller, Maler, Zeichner und Herausgeber der «Cahiers dessinés» beim Verlag Buchet-Chastel. In seinen zahlreichen Büchern verbindet er Texte und Bilder, die sich gegenseitig ergänzen, aber auch hinterfragen. 2020 hat er das Ungewisse Manifest (edition clandestin) vollendet, ein Werk mit mehreren tausend Seiten und Bildern in neun Bänden, von denen der dritte 2015 mit einem Schweizer Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Frédéric Pajak entwirft in dieser Serie unvergessliche Porträts von Malern, Dichterinnen oder Denkern. Vom Unglück Walter Benjamins zu den vielfachen Identitäten von Fernando Pessoa und zu Vincent van Goghs Wahnsinn zeigt Frédéric Pajak alle Nuancen der Melancholie und vergisst dabei auch seine eigene nicht.

Spezialpreis Vermittlung 2021
Mit dem Spezialpreis Vermittlung 2021 ausgezeichnet werden die Bibliothèque Sonore Romande (BSR – Lausanne), die Bibliothèque Braille Romande et livre parlé (BBR – Genève), die Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte (SBS – Zürich) und die Biblioteca Braille e del libro parlato (Tenero).

Die Bibliothèque Braille Romande et livre parlé und die Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegründet, die Biblioteca Braille e del libro parlato und die Bibliothèque Sonore Romande in den 1940er- respektive 1970er-Jahren. Diese Bibliotheken bieten Bücher, Zeitschriften, Informationen zu Abstimmungen, Kochrezepte und sogar Musiknoten für Blinde, und Seh- und Lesebehinderte an. Sie haben sich dem technologischen Wandel angepasst und stellen ihrem Publikum Ausgaben in Brailleschrift, verschiedene Audio-Formate, E-Books, Filme und Serien mit Audiodeskription sowie Lese-Apps zur Verfügung. Menschen jeden Alters, die aufgrund von Sehbehinderungen, Leseschwächen, neurologischen Erkrankungen oder aus anderen Gründen am Lesen gehindert sind, erhalten persönliche Beratung und diejenigen Medien, die ihren Bedürfnissen entsprechen.

Schweizer Literaturpreise 2021

Die Eidgenössische Jury für Literatur hat folgende 2020 erschienene Werke ausgezeichnet:

-        Corinne Desarzens, La lune bouge lentement mais elle traverse la ville, Éditions la Baconnière (geboren 1952, lebt in Lausanne)

-        Alexandre Lecoultre, Peter und so weiter, L’Âge d’Homme (geboren 1987, lebt in Bern)

-        Dragica Rajčić Holzner, Glück, Der gesunde Menschenversand (geboren 1959, lebt in Zürich)

-        Silvia Ricci Lempen, I sogni di Anna, Vita Activa (geboren 1951, lebt in Lausanne)

-        X Schneeberger, Neon Pink & Blue, Verlag die Brotsuppe (geboren 1976, lebt in Bern)

-        Benjamin von Wyl, Hyäne – eine Erlösungsfantasie, lectorbooks (geboren 1990, lebt in Basel)

-        Levin Westermann, bezüglich der schatten, Verlag Matthes & Seitz (geboren 1980, lebt in Biel)

Das BAK vergibt jedes Jahr die Schweizer Literaturpreise. Der Schweizer Grand Prix Literatur zeichnet das Gesamtwerk einer Autorin oder eines Autors aus. Alle zwei Jahre wird im Wechsel mit dem Spezialpreis Übersetzung der Spezialpreis Vermittlung vergeben. Zusätzlich zu diesen mit je 40 000 Franken dotierten Auszeichnungen werden jährlich Preise für im vergangenen Jahr erschienene Einzelwerke ausgeschrieben. Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten je 25 000 Franken und werden durch spezifische Förderungsmassnahmen unterstützt, die ihre Werke auf nationaler Ebene bekannt machen sollen. Ab 21. Januar wird alle zwei Wochen ein Gespräch mit ausgezeichneten Autorinnen und Autoren als Podcast gesendet. Die Beiträge werden auf https://www.schweizerkulturpreise.ch/literatur verfügbar sein. Ihr Schaffen wird ausserdem an den Solothurner Literaturtagen vorgestellt. Verleihung der Schweizer Literaturpreise: Mittwoch, den 12. Mai 2021, zum Auftakt der Solothurner Literaturtage.


Adresse für Rückfragen

Medienbetreuung (Vermittlung von Interviews mit den Preisträgerinnen und Preisträgern und Akkreditierung zur Preisverleihung): Anne-Catherine Clément, Medienverantwortliche der Schweizer Literaturpreise, Tel.: +41 79 443 67 30, media-literatur@schweizerkulturpreise.ch

Auskunft zu den Schweizer Literaturpreisen:
Christine Chenaux, Literaturförderung, Bundesamt für Kultur, Tel.: +41 58 462 92 65, christine.chenaux@bak.admin.ch



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Bundesamt für Kultur
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